Dreiherrenstein Dohren
Das etwa 600 ha große Hahnenmoor mit seinen früher ausgedehnten Torfflächen befindet sich teils auf Dohrener ”Grund und Boden”, teils im angrenzenden Raum. Der Torf war für die Menschen der ganzen Gegend damals lebenswichtig: Anderes Brennmaterial gab es kaum. Immer wieder kam es zu teils blutigen Auseinandersetzungen um die Torfrechte zwischen den angrenzenden Dörfern, so dass selbst in amtlichen Urkunden mehrfach von ”Streitmark” die Rede ist. Das hing natürlich auch zusammen mit dem unklaren Grenzverlauf in dem schwer zugänglichen Moor. Von Grenzsteinen hören wir zum ersten Mal in einer notariellen Akte vom 4. Juli 1532. Im Jahre 1652 wurde dann der Grenzstein aufgestellt, der später die Bezeichnung ”Dreiherrenstein” erhielt. Nach Jahrhunderten wurde dieser Grenzstein 1952 wiedergefunden und erhielt dann, so die Urkunde, ”eine würdige Aufstellung”. Dieses geschichtsträchtige, wenn auch unscheinbare Monument markierte im Jahre 1652 diejenige Stelle, wo damals die autonomen Hochstifte Münster und Osnabrück mit der Grafschaft Lingen, die seit 1648 den Oraniern gehörten, zusammenstießen: Drei Herrschaftsbereiche im ”Dreiländereck”, gekennzeichnet durch den ”Dreiherrenstein” oder auch ”Friedensstein”, weil diese Grenzmarkierung vier Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Krieges erfolgte. 1998 wurde die ganze Anlage um den Dreiherrenstein - etwas ähnliches gibt es im ganzen Emsland nicht - durch den Heimatverein erneuert.