Geschichte Ortsteil Herzlake
Schon in germanischer Zeit gab es eine Siedlung an der Stelle, an der heute Herzlake liegt. Um 990 wurde Herzlake erstmals urkundlich erwähnt. Im Verlauf der Geschichte entwickelte sich der Ort, zwischen zwei Geestrücken an der Hase gelegen, zu einem wichtigen Brückenort, durch den der alte bedeutende Handelsweg Flandern-Hamburg-Dänemark führte, die heutige E 233 (B 213). 1894 erfolgte der Bau der Meppen-Haselünner Eisenbahn (EHE) bis Haselünne, der Anschluss an Herzlake wurde 1902 fertiggestellt, die Verbindung zur Großherzoglich-Oldenburgischen Eisenbahn erfolgte 1907. Für den Raum Herzlake öffnete sich damit ein "Tor zur Welt". Heute dient diese Strecke nicht mehr dem fahrplanmäßigen Personentransport, sondern dem Frachtverkehr und mit der Museumseisenbahn dem Fremdenverkehr. In dem restaurierten Bahnhofsgebäude befindet sich heute der "Kulturbahnhof".
Auf dem rechten Haseufer liegt östlich von Herzlake an einem leicht nach Süden geneigten Hang ein vermutlich aus der Bronze- und/oder vorrömischen Eisenzeit stammendes Gräberfeld, die "Kanonenberge". 18 Grabhügel, in denen wahrscheinlich eine dörfliche Gemeinschaft mehrerer bäuerlicher Familien ihre Verstorbenen beigesetzt hat, sind noch vorhanden.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die ca. 700 Jahre alte St.-Nikolaus-Kirche in der Mitte des Ortes. Hier befindet sich ein monumentaler Taufstein aus dem 12. Jahrhundert, geschaffen aus Bentheimer Sandstein. Sehenswert ist auch der Brunnen auf dem "Neuen Markt", der am 01. März 1990 im Rahmen des 1000jährigen Jubiläums Herzlakes enthüllt wurde. Die sechs Wasserspeier erinnern an die sechs alten Dörfer, die sich zur Gemeinde Herzlake zusammengeschlossen haben.